Mitgliederversammlung in der GGZ Arena verläuft harmonisch und mit viel Applaus
Der FSV hielt zwei Wochen vor dem Ende der Winterpause am heutigen Sonntag seine ordentliche Mitgliederversammlung zum Geschäftsjahr 2023/2024 und damit der ersten Regionalliga-Saison nach dem Drittligaabstieg ab. Gekommen waren über 250 Mitglieder, wie auch die erste Männermannschaft des FSV samt sportlicher Leitung.
Vorgestellt wurde die aktuelle finanzielle Lage des immer noch verschuldeten Vereins. Die Quintessenz: „Wir holen auf, sind aber noch im Minus!“, so Geschäftsführer André Beuchold. Trotz der weiterhin vorhandenen Schuldenlast von noch etwa 1,3 Millionen Euro zeigten sich die Mitglieder positiv gestimmt und dankbar für die geleistete Arbeit seit dem Abstieg, denn die Westsachsen blicken auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr, geprägt durch eine große Euphorie in um den Verein, zurück. Unter großen Kraftanstrengungen gelang es, seit Juli 2023 insgesamt 1,7 Millionen Euro an Verbindlichkeiten abzubauen und in der der vergangenen Saison ein Plus von mehr als 780.000 Euro zu erwirtschaften.
Großen Anteil daran haben geplante, aber auch in dieser Form nicht einkalkulierte Sondereffekte. Vor allem die Sponsoring- und Werbeeinnahmen von knapp 2,5 Millionen Euro seien ein Spitzenwert, so Geschäftsführer André Beuchold, der dieses Amt im Berichtszeitraum im Ehrenamt ausfüllte – ein Grund dafür, dass die Personalkosten deutlich sanken. Weitere Gründe: Das geringe Budget für den Kader der 1. Mannschaft und das ausgedünnte Personal in der Geschäftsstelle. Im Vergleich zum Vorjahr, der letzten Drittligasaison konnten so insgesamt mehr als 60 Prozent der Personalkosten eingespart werden, was alle Angestellten und Gremien teilweise an die Belastungsgrenze brachte. „Dieser wahnsinnige ehrenamtliche Einsatz unzähliger Menschen ist Basis und Säule der Entschuldung!“, so Beuchold. Der neue Zuschauerrekord mit mehr als 5.500 Fans im Schnitt, wie auch der Dauerkartenrekord (mehr als 1.600 Dauerkarten) samt Zusatzeinnahmen durch die sogenannten „Investoren-Dauerkarte“ und das Pokal-Heimspiel gegen Dynamo Dresden sind weitere wichtige Punkte. Auch die Erlöse aus Fanartikelverkäufen konnten im Vergleich zur dritten Liga nochmals gesteigert werden. Ein wesentlicher Bestandteil des Betriebsergebnisses in der FSV Zwickau Spielbetriebs GmbH ist der Verzicht und Teil-Verzicht von Gläubigern.
Für die laufende Saison 24/25 plant der FSV mit einem positiven Betriebsergebnis von etwa 290.000 Euro, mit dem der Schuldenabbau weiter vorangetrieben werden soll. „Denn der harte Weg der Entschuldung ist noch nicht vorbei und die wirtschaftlichen Zeiten sind keine einfachen. Kaufkraft und Einnahmen könnten wieder sinken. Es gibt noch viele kleine und große Steine zu bewegen!“, so Beuchold.
Auch die Bilanz des FSV Zwickau e.V. wurden den Mitgliedern zur Kenntnis gegeben. Hier wirkten sich vor allem die Einnahmen aus der Crowdfunding-Aktion im Sommer 2023 sehr positiv aus. Aus den Einnahmen von ca. 1,2 Millionen EUR konnte ein positives Betriebsergebnis über 400.000 EUR erzielt werden.
Doch nicht nur finanziell hat der FSV Erfolge vorzuweisen. Mit viel Stolz blickten die entlasteten Gremien auch auf die Nachwuchsarbeit und das Vereinsleben zurück, was lebendig ist, wie selten zuvor. „Klassentreffen“ ehemaliger Spieler, das Etablieren einer neuen TraditionsELF mit namenhaften Spielern aus Nuller- und Zehnerjahren, die Feierlichkeiten zu 75 Jahren Horch Zwickau samt vereinsinternen Hallenturnier vor 750 Fans und das Zurückholen der alten Vereinslogos von Motor und Sachsenring Zwickau stellen Erfolge und wichtige Pfeiler der Identität des „neuen“ FSV dar. Dazu gehört auch das soziale Engagement des Vereins, für welches es viel Applaus geben. Dauerkarten für Jugendeinrichtungen der Stadt, eine Spende für das Sächsische Kinderpallitiativzentrum der Uniklinik Dresden, Spendensammlungen für das örtliche Tierheim und das Ausstatten lokaler Kreisligavereine mit Trainingskleidung seien hier genannt. „Der FSV ist als Botschafter mit sozialer Verantwortung in der Stadt, der Region und darüber hinaus unterwegs und agiert endlich wieder an der Basis, so auch bei lokalen Festen und Anlässen. Der FSV ist fest in der Stadt verankert und soll es auch für kommende Generationen bleiben!“, so FSV-Vorstand Matthias Bley.
Diese Werte sollen nun auch in ein festes Leitbild gegossen werden, denn die Mitglieder beauftragten sich selbst, eine Wertekommission zu gründen, in denen selbige ein Leitbild für den FSV, seine Angestellten, Mitglieder und den Nachwuchs erarbeiten. Ebenso soll sich der Verein im Jubiläumsjahr „35 Jahre FSV“ mit seinem eigenen Logo auseinandersetzen und prüfen, ob das markante „Sachsenring-S“ wieder in das FSV-Logo integriert werden kann. Vorher wird im April 2025 aber erstmal die erste DDR-Meisterschaft aus dem Jahr 1950 gefeiert. Zum 75-jährigen Jubiläum plant der Verein die ein oder andere Überraschung.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde zudem der neue Aufsichtsrat gewählt. Die bisherigen Mitglieder Peter Rogsch (296 Stimmen) und Ilja Poser (274) wurden im Amt bestätigt und Lutz Feustel (174), Eric Kienast (156) und Lutz Teichmann (101) neu hinzu gewählt. Für die geleistete Arbeit der bisherigen Aufsichtsräte bedankten sich die Mitglieder mit viel Beifall.
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