Natürlich haben sich viele Fans nach den turbulenten, aufregenden und im Sinne der Vereinsrettung erfolgreichen letzten Wochen gewünscht, dass unser ausgerufenes Saisonziel „Klassenerhalt“ vielleicht doch etwas tiefgestapelt sei. Haben dies ungewollt auch auf die sportlichen Ambitionen übertragen, dass da vielleicht doch mehr geht. Die erfolgreiche Kampagne, emotionale Erlebnisse wie das Chor-Konzert vor über 1.000 Fans, der 2:0-Heimsieg gegen Luckenwalde oder die 9.500 Zuschauer gegen Chemie – solch eine Euphorie ist immer verführerisch! Das ist nur allzu menschlich und auch wir haben ein Stück weit davon geträumt und gehofft, dass diese Welle noch lange anhalten wird. Nun sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. All diese Ereignisse, die erst dazu geführt haben, dass wir überhaupt Regionalliga-Fußball in Zwickau sehen, die nimmt uns aber niemand mehr. Es sind riesige Erfolge. Aber sie lassen sich nun mal nicht 1:1 auf die sportlichen Leistungen und Erwartungshaltungen übertragen.

Wir möchten daher in aller Deutlichkeit nochmal an unser ausgerufenes Saisonziel „Klassenerhalt“ erinnern. Natürlich erreicht man dies auch mit 20 oder mehr Saisonsiegen. In der Regel aber bedeutet Abstiegskampf eben, dass man mehr Spiele verliert als gewinnt und letztlich dauerhaft im unteren Tabellendrittel zu finden sein wird. Wir bitten alle Fans, Sponsoren, Mitglieder und Sympathisanten darum, dies anzuerkennen und zu verinnerlichen, keine Luftschlösser zu bauen, sich dieser Situation anzunehmen und jetzt erst recht zur Stange zu halten. Diese Situation ist Teil unserer Konsolidierung und des in der Sommerpause gewählten Weges. Sie ist unsere Realität und hat nichts mit schlechter Arbeit im Verein zu tun. Wir haben gesagt, dass wir leiden werden und über die Schmerzgrenze gehen müssen. So fühlt sich das also an.

Abstiegskampf bedeutet aber auch, das erfahrene Spieler vornweg gehen müssen. Dass sich eine Mannschaft für die Fans zerreißt und ebenfalls über die Schmerzgrenze geht. Dass vor allem die Heimspiele der Schlüssel zum Erfolg sind. Dass Gras gefressen wird und das Stadion das Gefühl hat, die Jungs da unten hauen wirklich alles raus, was sie haben. Dieses Gefühl wird uns aktuell nicht in Gänze vermittelt. Die Vorstände haben die Situation bereits am Montag mit den sportlich Verantwortlichen analysiert. In Summe können wir mit der Leistungsentwicklung der letzten Wochen einfach nicht zufrieden sein, genau so wenig wie mit dem daraus resultierenden Punktestand. Denn wir verlieren nicht nur gegen übermächtige Gegner, nein wir lassen auch auf Grund eigener Fehler zu viele Punkte liegen. Dass darf so auf Dauer nicht der Fall sein. Das ist auch für Abstiegskampf auf Dauer zu wenig. Daher werden wir intern weitere Gespräche führen, sportlich nicht ruhen und noch genauer hinschauen, wer in solch einer Situation vornweg gehen muss und gezielte Ansprachen halten.  

Bei alldem bleiben wir dennoch unseren Prinzipien treu: Besonnenheit, Demut, Kontinuität aber auch Ehrlichkeit und selbstkritische Reflektion sind Werte mit denen wir uns identifizieren, nach denen wir aktuell handeln und mit denen wir glauben, den Weg weitergehen zu können.

Daher unsere Bitte: Seid weiter Teil dieses geilen Vereins und geht diesen Weg weiterhin mit! Zu einem Verein stehen und sich mit ihm identifizieren, wenn er mit einem teuren Kader um den Aufstieg spielt, das kann jeder. Gemeinsam durch dick und dünn gehen, wenn es mal richtig unrund läuft, als Familie mal kritisch auf den Tisch hauen aber dann auch wieder aufstehen und zusammenhalten, das zeichnet uns aus! So haben wir schon ganz andere Dinge überstanden. Schaut immer auch, was derzeit abseits des grünen Rasens um den Verein herum alles passiert und in den letzten Monaten passiert ist. Auch das gehört zum Wesen unseres Vereins. Dann kehrt bei dem ein oder anderen sicher auch wieder eine Portion Stolz zurück, die wir in der aktuellen Situation sicher gebrauchen können und die uns helfen wird. Mit diesem Bewusstsein schwören wir uns auf die kommenden Aufgaben ein und hoffen, dass ihr allen da draußen erzählt, wie wichtig es ist, gerade jetzt zu unserem FSV zu halten.

AUF NACH MEUSELWITZ UND DANN ALLE GEGEN EILENBURG INS STADION! WIR HABEN ETWAS GUT ZU MACHEN!